Glücksgefühle verursachen eine Kettenreaktion. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, wie sich das Glück eines einzelnen auf den Freundes- und Bekanntenkreis auswirkt. Bei der Übertragung von Glück spielen vor allem die Entfernung und auch das Geschlecht eine wichtige Rolle. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de berichtet.

Glücksgefühle entfalten kollektive Wirkung. Sie breiten sich selbst unter Menschen aus, die nur über mehrere Ecken miteinander bekannt sind. Das haben die amerikanischen Forscher Nicholas Christakis von der Harvard-Universität und James Fowler von der Universität von Kalifornien in San Diego jetzt entdeckt. Die beiden Forscher werteten die sozialen Beziehungen von rund 5000 Menschen statistisch aus. Das überraschende Ergebnis: Selbst die Freunde von Freunden eines Freundes haben einen nachweisbaren Einfluss auf das eigene Wohlbefinden. Das individuelle Glücksgefühl einer Person breitet sich also bis ins dritte Glied eines sozialen Beziehungsnetzwerkes aus. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“.

Glück als emotionale Kettenreaktion

In ihrem Artikel beschreiben die Wissenschaftler eine Art emotionale Kettenreaktion: Steigt bei einem Menschen die individuelle Zufriedenheit, so wirkt sich das auch auf seine Umgebung aus. Verspürt beispielsweise ein guter Freund plötzlich Glücksgefühle, so steigt die Wahrscheinlichkeit für die eigene Zufriedenheit um rund 25 Prozent – allerdings nur, wenn dieser Freund im Umkreis einer amerikanischen Meile wohnt, also in maximal 1,6 Kilometern Entfernung. Bei weiter auseinander lebenden Freunden nimmt der Einfluss rapide ab.

Diese Werte errechneten die Wissenschaftler auf Basis statistischer Daten, die ursprünglich im Rahmen einer Untersuchung zu Herzkrankheiten erhoben worden waren. In der so genannten „Framingham Heart Study“ sind aber auch Angaben zum psychischen Zustand der Probanden enthalten. So standen den Forschern Aufzeichnungen aus dem Zeitraum von 1983 bis 2003 zur Verfügung.

Geschlecht hat Einfluss auf die Verbreitung von Glück

Bemerkenswert ist für die beiden Autoren auch der Einfluss des Geschlechts auf die Verbreitung von Glück: Demnach steigt die Wahrscheinlichkeit auf eigenes Wohlbefinden, wenn ein gleichgeschlechtlicher Freund ebenfalls Glück verspürt. Das Glück von Ehepartnern und Lebensgefährten hatte dagegen einen wesentlich geringeren Einfluss. Und das Glück von Arbeitskollegen war komplett bedeutungslos für das eigene Glücksempfinden – für die Forscher ein Beleg, dass auch der soziale Kontext von Beziehungen eine Rolle für das Glückspielt.

 

Quelle: gesundheitsnews.imedo.de
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