Zeit ist also die Abfolge von Erinnerungen. Je mehr Erinnerungen in chronologisch gemessener Zeit entstehen, umso länger wird sich dieser Zeitabschnitt anfühlen, wenn wir uns an ihn zurück erinnern. Ist in derselben chronologisch gemessenen Zeit nicht mehr passiert als das Beobachten des tickenden Sekundenzeigers, so schrumpft die gefühlte Zeit in unserer Erinnerung, auch wenn wir in dieser Zeit Langeweile die akut gefühlte Zeit unendlich erscheinen ließ. Man nennt dieses Phänomen das Paradox der Zeit.

Ziel der Methusalem-Strategie ist es, unser Leben nicht nur chronologisch zu verlängern sondern vor allem gefühlt zu bereichern. Und das Interessante dabei: Je mehr wir aktiv sind und je mehr Neues wir in uns aufnehmen, umso mehr füllen wir unser Leben mit Erleben (wir expandieren die gefühlte Zeit) und umso größer sind unsere Chancen, auch chronologisch die Lebenszeit zu verlängern. Und so gewinnen wir doppelt! Aber damit aus Erlebtem Erinnerungen werden können, müssen wir uns auf das Erleben konzentrieren, uns im Hier und Jetzt befinden. Wer durchs Leben hetzt, mag von außen betrachtet vielleicht viel erleben, aber die Erinnerungen an das Erlebte sind blass oder kaum vorhanden sein: Die innere Uhr tickt nicht. Dabei muss man sich bewusst machen, dass wir selbst nicht mehr aber auch nicht weniger sind als unsere Erinnerungen bzw. die mit ihnen verbundenen Gefühle und die daraus entstehenden Emotionen, die unser Handeln bestimmen. Wir Menschen sind eine Mischung aus prähistorischer Erfahrung, gespeichert und weitergegeben durch unser Erbgut, und Erfahrung, die unser Gehirn Zeit unseres Lebens speichert.

 

Quelle: gesundheitsnews.imedo.de
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